Durch einen bei einem Verkehrsunfall getöteten Welpen bei Rehden (RDN in der Karte) konnte kürzlich ein neues Wolfsrudel direkt vor unserer Haustür nachgewiesen werden. Die Entwicklung der Wolfsvorkommen in Niedersachsen ist insgesamt dynamisch. Im August konnten 7 neue Wolfsrudel nachgewiesen werden. Dabei wurden 4 neue Territorien bestätigt und 3 Territorien hochgestuft auf den Status Rudel. Insgesamt gibt es damit in Niedersachsen nun 37 bestätigte Wolfsterritorien mit 35 Wolfsrudeln und 2 Wolfspaaren.
Wir pflanzen seit mehreren Jahren im Dümmer Teichbinsen, um zu schauen, wie sich die Pflanzen an unterschiedlichen Standorten entwickeln. Dabei haben wir bislang unabhängig von Wassertiefe, Untergrund und Wellenexposition die Erfahrung gemacht, dass sich die Binsen in der Regel sehr gut entwickeln. Wichtig ist aber ein Zaun gegen Fraßschäden, da die Binsen bei verschiedenen Tierarten auf dem Speisezettel stehen. Unser Ziel ist es, diese Pflanze, die den See sowohl optisch als auch ökologisch prägte, wieder in großen Beständen zu etablieren.
Der Kriechende Sellerie Apium repens gilt weltweit als stark gefährdet und in Deutschland als „vom Aussterben bedroht“, weshalb diese Art streng geschützt ist. Eines der wenigen Vorkommen des Kriechenden Selleries befindet sich ganz in der Nähe der Naturschutzstation.
Wegen seines hohen Lichtbedarfs und seiner geringen Konkurrenzstärke ist der Kriechende Sellerie auf ausgeprägte Störung angewiesen. Die hiesige Selleriefläche wird mittels Pflegebeweidung durch Schafe ab Mai kurz gehalten. Auch die Beweidung durch die Graugänse hilft der unscheinbaren Pflanze. Mahd mit ggf teilweisem Bodenabtrag zur Erzeugung von offenen Bereichen kann zur Ausbreitung eines Vorkommens beitragen.
Ab Mitte Juli, zur Zeit der Blüte und Fruchtreife, wird der Sellerie bis etwa September in Ruhe gelassen. Erst danach werden sich die Schafe wieder daran machen, die Vegetation niedrig zu halten.
Eine Kartierung durch den NLWKN, die in der letzten Woche durchgeführt wurde, zeigte eine gute Entwicklung des Bestandes .
Nachdem Ende April im Südlohner Moor ein Feuer gewütet hat, sehen die Flächen schon wieder recht grün aus. Wohin man blickt, überall sprießen neue Triebe.
Der starke Regen vom letzten Wochenende hat für diese Jahreszeit ungewöhnlich viel Wasser ins Ochsenmoor gebracht. Wo zuvor nur noch klägliche Pfützen in den tiefsten Senken verblieben waren, sind nun wieder geschlossene Wasserflächen zu sehen.
Für die Wiesenvögel ist das toll. So finden auch später brütende Kiebitze gute Bedingungen für die Aufzucht der Jungen vor. Auch für den Wachtelkönig sind diese Bedingungen optimal: relativ hohe Vegetation mit sehr feuchtem Boden. Es sollte sich also lohnen, Augen und vor allem Ohren offen zu halten. Vielleicht sucht sich der ein oder andere dieser seltenen Vögel das Ochsenmoor als Brutrevier aus.
Nachteile bringt der hohe Wasserstand auf den Flächen allerdings auch mit sich. So kurz vor dem Ende der Brutzeit werden die Wiesen mit dem hohen Aufwuchs wohl nicht für eine baldige Heuernte abgetrocknet sein. Zumal noch mehr Regen angekündigt ist. Die Mahd wird entsprechend spät ausfallen und möglicherweise keine nutzbare Ernte einbringen, da das Gras schon auf den Flächen faulig werden könnte.
In der letzten Woche haben wir im Auftrag des NLWKN an der Aussichtsmole am Olgahafen in Dümmerlohausen Schilf und Teichbinsen angepflanzt. Hinter dem wachsenden Sichtschutz sollen die Besucher in Zukunft störungsfrei die Beobachtungshütten erreichen können.
Bereits eine Woche zuvor haben wir die gesamte Fläche mit einer Größe von ca. 700 m² eingezäunt, um Verbisschäden durch Gänse und andere Wasservögel sowie Nutrias zu verhindern. Nach der Pflanzung wurden die Pflanzen mit Schnüren und Flatterband auch nach oben gesichert.
Die Schilf- und Binsenpflanzen haben wir zum Teil aus Samen, die direkt am Dümmer gesammelt wurden, gezüchtet, zum Teil aber auch Rhizomstücke genutzt, die ebenfalls schnell neue Triebe bilden.
Entlang der Mole wurde im Rahmen der Hafenunterhaltung Sediment aufgespült, das zuvor die Einfahrt in die Hafenanlagen behinderte. Dabei wurde darauf geachtet, das Sediment nicht bis über den Wasserspiegel aufzuspülen, um an dieser Stelle wasserdurchflutetes Röhricht entstehen zu lassen. Hier können im Natura-2000-Gebiet Dümmer wertbestimmende Vögel wie Schilfrohrsänger, Wasserralle und Rohrdommel zukünftig einen Lebensraum finden. Auch als schützender Einstand für Fische sind die wasserständigen Röhrichte wichtig. Einerseits dienen die Fische seltenen Arten wie der Trauerseeschwalbe, der Rohrdommel oder dem Haubentaucher als Nahrung, andererseits sind sie wichtige Helfer gegen die lästigen Zuckmückenschwärme. Wasserdurchflutete Röhrichtbestände kommen derzeit im Dümmer jedoch kaum noch vor. Deshalb arbeiten wir und auch der Naturschutzring Dümmer momentan mit verschiedenen Erprobungs- und Entwicklungsmaßnahmen daran, dass mehr Schilf und Teichbinsen im See wachsen. Auch im Rahmen des EFRE-Landschaftswerte Projekts „Erhaltung des Kulturlandschafts- und Naturerbes in der Dümmerniederung“, das wir gemeinsam mit dem NLWKN umsetzen, werden verschiedene Maßnahmen erprobt. Eine Schilf- und Binsenanpflanzung in der Größenordnung wie jetzt am Olgahafen ist dabei für uns ein Novum.
Inwiefern die Röhrichtbestände in den Probeflächen tatsächlich von Fischen genutzt werden, untersuchen wir in diesem Jahr wieder gemeinsam mit dem Anglerverband Niedersachsen. Die Ergebnisse aus dem letzten Jahr zeigten zwar schon deutlich in die richtige Richtung, jedoch war der Wasserstand in vielen Bereichen zu niedrig, um alle Erfassungen durchzuführen. Vielleicht klappt es in diesem Jahr besser. Noch ist der Wasserstand bei ca. 37,25 m ü. NN (Pegelnullpunkt bei 35 m ü. NN).
Nun heißt es, Daumen drücken, dass sich die Pflanzen gut entwickeln. Wenn jemandem Schäden an den Zäunen oder den Pflanzen auffallen, bitte umgehend melden, sodass wir eingreifen können.
Im Moment wird die erste Silageernte eingefahren. Ackergras und Grünroggen werden früh geerntet, sodass die Flächen direkt umgebrochen und anschließend mit Mais bestellt werden können. Die starkwüchsigen Kulturen sind dabei leider auch beliebte Deckungen für Rehkitze, Hasen, die ersten brütenden Fasanenhennen und andere Tierarten. Diese finden häufig den Tod im Mähwerk, wenn nicht mit Scheuchen gearbeitet wird, die am Vortag der Mahd in den Flächen platziert werden, die Flächen nicht mit Hunden abgesucht werden, keine Wildwarner am Mähwerk angebracht sind oder zumindest bereits am Vortag ein kleiner Teil der Flächen gemäht wird, was manche Tiere zum Verlassen ihres vormals als sicher empfundenen Einstands veranlasst. Neben den Verlusten der Wildtiere, die mittlerweile schon empfindliche Strafen für Landwirte nach sich gezogen haben, die nichts unternommen haben, um diese zu verhindern, kann es zu Botulismuserkrankungen bei Rindern oder anderen Tieren kommen, die mit Silage gefüttert wurden, in der Tierkadaver enthalten waren.
Eine effiziente Möglichkeit zum Absuchen von Wiesen und Grünroggenflächen bieten mittlerweile Drohnen mit Wärmebildtechnik.
Zwar gibt es des öfteren „Fehlalarme“, weil Feldhasen aus der Luft für Rehkitze gehalten wurden, aber auch die sollen ja die Flächen verlassen. Und es gelingen erfreulicherweise immer wieder Funde der niedlichen Kitze.
Diese werden dann entweder in unmittelbarer Nähe der Mahdflächen abgelegt oder, wenn sie schon so alt sind, dass sie auf eigenen Beinen wieder in diese hinein laufen könnten, in gut durchlüfteten Kartons bis nach der Mahd verwahrt, sodass sie sich nach der Freilassung wieder mit ihren Mutterricken zusammenfinden können.
Und manchmal findet man auch ganz kleine Kandidaten, die man vor dem Mähtod retten kann.
Eine andere Form der Rehrettung gab es kürzlich mit diesem Bock, der sich entweder ganz versehentlich oder beim Fegen mit seinem Gehörn in einer Litze verfangen hatte. Mit dicken Handschuhen und einem Messer konnte er befreit werden. Hilfreich war, dass er im Graben lag – so gab es keine Schläge mit den Läufen.
Eine gute Idee ist die Pfütze, die Udo Effertz seit einigen Jahren auf seinem Grundstück anlegt. Gedacht ist sie für die Schwalben, und die nehmen das Angebot gerne an. Seit einer knappen Woche sind die Mehlschwalben wieder an der Schwalbenpfütze zu beobachten.
An der Hohen Sieben wird derzeit ein Horst auf einem gekappten Baum von dem Storchenpaar fleißig renoviert. Den Hinweis und das Foto sendete Michael Brockmeyer ein.
Das Storchenpaar, das sich seit längerer Zeit erfolglos am Bau eines Horsts auf der Spitze einer Erle versuchte, hat zwischenzeitlich eine Nistplattform bekommen.