In den letzten beiden Jahren wurden am Dümmer im Rahmen des LIFE-Projekts „Wiesenvögel“ Uferschnepfen mit Satellitensendern ausgestattet, um ihre Zugwege verfolgen zu können. Wer also wissen möchte, wann mit der Ankunft der Vögel am Dümmer zu rechnen ist, findet auf dieser Seite Informationen über die aktuellen Aufenthaltsorte der besenderten Exemplare. Aber wer weiß, vielleicht ist ja schon ein unbesenderter Vogel seinen „überwachten“ Kameraden voraus…
Sicher mögen wir wohl alle Sonnenschein lieber als Regen, aber die ergiebigen Niederschläge der letzten Tage waren bitter nötig, um das in den beiden letzten Jahren verloren gegangene Wasser wieder zurückzubringen.
Im Ochsenmoor stehen immer mehr Flächen unter Wasser, sodass in der anstehenden Brutzeit hoffentlich die Ansprüche aller Arten erfüllt werden können. Von den offenen Wasserflächen, in denen die Uferschnepfen sich nach der Rückkehr aus Afrika zunächst mit Wasser bis zum Bauch Brutkondition „anfressen“ können, über die nassen Bereiche, in denen sich Kampfläufer zur Nahrungsuche und zu ersten Balzkämpfen einfinden werden, über die feuchten Bereiche, in denen später die Uferschnepfen brüten werden bis hin zu den schon etwas trockeneren Randbereichen, in denen die Brachvögel ihre Reviere besetzen werden. Wenn in diesem Frühjahr die Niederschläge nicht wieder ausbleiben, bleibt es hoffentlich lange genug feucht, damit die Küken von Kiebitzen und Rotschenkeln ausgedehnte Schlammbereiche zur Nahrungssuche finden. Und mit etwas Glück lässt sich dort auch die eine oder andere Seltenheit aus der Familie der Watvögel beobachten. Also, hoffen wir das Beste für die kommenden Monate…
An der Straße „Zum Fischerhafen“ in Hüde ist zur Zeit ein Waldohreulen-Schlafplatz. Wie die Menge an Kot und Gewölle unschwer erkennen lässt, halten sich hier mehrere Eulen auf. Gestern waren insgesamt 11 Vögel im Efeu auszumachen.
Der Eichelhäher ist bis auf die Außnahmen Island, Schottland und Nordnorwegen in ganz Europa zuhause. Er hat eine Körpergröße von 35 cm, eine Flügelspnnweite von 58 cm und ein Gewicht von ca. 170g. Für Nachwuchs sorgt der kleine Rabenvogel immer zwischen Apil und Juni. In der einen Jahresbrut legt er 3-5 Eier und bebrütet diese 16 Tage, die Nestlingsdauer geträgt dann noch 20 weitere Tage. Seine Nahrung ist sehr umfangrreich, sie besteht aus Mäusen, Eiern, Jungvögeln, Beeren, Eicheln, Sämereien, Insekten, Raupen, Würmern, Äpfeln und Nüssen. Zu den Feinden gehören Greifvögel, Uhus, Krähen, Habichte, Marder und Menschen. Vor seinen Feiden sollte er sich besonders in seinem erstem Lebesjahr gut schützen. Hat er dieses gut überstanden wird er ofmals bis zu 15 Jahre alt. Das besondere sind seine Erkennungsmerkmale wie zum Beispiel das blaue Flügelfeld oder der helle, rosabraune Körper.
In diesem Jahr sind auffällig viele Eichelhäher zu beobachten. Dies liegt am unregelmäßig stattfindenden Zuzug aus nördlichen und östlichen Brutgebieten.
Im Rahmen der Umwelt-AG, die wir gemeinsam mit der AG Biotop- und Eulenschutz Stemweder Berg e.V. an der Von-Sanden-Oberschule Lemförde durchführen, hat nun der Naturfotograf Dr. Andreas Schüring seinen Vortrag „Faszination Eule“, den wir auch bereits auf dem Schäferhof angeboten haben, noch einmal für rund 50 Kinder aus der Umwelt-AG, der Garten-AG und der Grundschule gehalten und dabei nicht nur durch die tollen Fotos, sondern auch durch sein umfassendes Wissen bei vielen Kindern nachhaltig für den Schutz der Eulen geworben.
Am kommenden Donnerstag findet im Kommunikationsforum Alter Schafstall auf dem Schäferhof in Stemshorn das zweite Dümmerforum des Jahres 2019 statt. Dabei soll es zu Beginn der Veranstaltung einen Pressetermin geben, bei dem ein Foto mit allen Teilnehmern gemacht werden soll, um der Landesregierung zu signalisieren, dass vor Ort große Hoffnungen auf den Bau des Schilfpolders und die dazu erforderliche Mittelfreigabe im Haushalt gesetzt werden. Vielleicht ist das ja neben der Tagesordnung für den einen oder anderen ein weiterer Grund zur Teilnahme.
Die von der AG-Kranichschutz Niedersachsen vom 26. – 28. 10. 2019 in Niedersachsen
durchgeführte Kranich-Schlafplatzzählung ergab den beachtlich hohen Rastbestand
von ca. 80.000 Individuen. Die zentralen Schlafplätze befanden sich in der
Diepholzer Moorniederung, in der Teufelsmoor-Wümmeniederung und im Tister
Bauernmoor.
Foto: Bernhard Hülsmann
Bereits am 23.10.2019 überflogen größere Kranichtrupps den Großraum Dümmer und das Osnabrücker Land. Dieser Abzug verstärkte sich ab dem 27. Oktober in erheblichem Umfange. In breiter Front zogen Kraniche in Richtung SW ab. Das Kranich-Informationszentrum in Gr. Mohrdorf informierte sofort die Osnabrücker Kranichfreunde, dass an den Rastplätzen in der Darß-Zingst- Boddenkette und Rügen ein Kranich-Massenabzug stattfand. Züge von bis zu 10.000 Individuen stiegen in Richtung ihrer Winterquartiere auf.
Wie in den Vorjahren war dieses Ereignis für die Osnabrücker
Kranichfreunde Veranlassung, auch im westlichen Niedersachsen Kranichzählungen
durchzuführen. Beispielsweise wurden am 28. 10. 19 auf der Linie Wallenhorst bis Bad Essen
insgesamt ca.
17.500 durchziehende Kraniche
geschätzt. Aufgrund der zahlreich mitgeteilten Daten konnte man den Zug dieser
Vögel gut verfolgen. Am Dienstag wiederholte sich dieser Zugablauf in ähnlicher
Form; am Mittwoch ebbte dann die Zugintensität merklich ab. Für die Großräume „Dümmer/
Osnabrück/weiteres
südwestliches Niedersachsen“ wird nach Auswertung der eingegangenen Meldungen
von einem Durchzug in der Zeit vom 27. – 31.
10. 2019 von ca. 35.000 Ind. ausgegangen. In den nächsten Tagen werden die
Kranichzähler vorrangig die Diepholzer Moorniederung besuchen, um dort die noch
verbliebenen Rastbestände zu erfassen.
Foto: Werner Brinkschröder
Die Kranichkoordinatoren Bernhard Hülsmann ( bernhard.huelsmann@osnanet.de) und Werner Brinkschröder (brinkschroeder.werner@web.de) möchten sich in diesem Zusammenhang sehr herzlich für die zahlreichen Kranich-Mitteilungen bedanken.