Rothalsgans

Diese Rothalsgans ist ein Gefangenschaftsflüchtling, wie man am Ring am linken Fuß/Ständer auf dem zweiten Bild erkennen kann und hält sich zur Zeit im Ochensmoor auf. Ihre eigentliche Heimat ist die russische Tundra, im Winter zieht sie überwiegend an das schwarze Meer, gelegentlich können einzelne Exemplare in Trupps mit anderen Gänsen auch in Mitteleuropa überwintern.

Fotos: Werner Brinkschröder
Text: Christian Vogel

 

Besuch aus Schweden

Foto und Text: Werner Brinkschröder

In der letzten Woche wurde der auf dem beigefügten Foto abgebildete und in Schweden beringte Kranich bei Vechta gesehen. Dieser Kranich wurde am 11.07.2013 bei Vasjö/Västmanland (Mittelschweden) beringt. Seit dieser Zeit wurde der Vogel alljährlich auf dem Zug in Deutschland beobachtet. Die meisten Ringablesungen erfolgten in Mecklenburg-Vorpommern.
Im Winterhalbjahr 2017/18 wurde der Kranich am 07.10.2017 wieder erstmalig in Meck.-Pom. gesehen und dort in der Folgezeit mehrfach abgelesen. Ende Oktober 2017 wurde er dann im Elbe-Weser-Dreieck entdeckt. Seit der ersten Januardekade 2018 hält sich der Vogel offensichtlich ständig in der Diepholzer Moorniederung (südlich Vechta) auf. Aus diesem Gebiet liegen verschiedene weitere Ringablesungen von Kranichen, die in Schweden beringt wurden, vor.
Hoffentlich verbringen die Kraniche eine erfolgreiche Brutperiode in Schweden und lassen sich im kommenden Herbst wieder bei uns sehen.

Singschwäne als Wintergäste

Singschwäne brüten überwiegend an den Tundra-, Waldseen und Feuchtgebieten im Norden und überwintert in Nordwest und Mitteleuropa auf feuchten und gewässernahem Grünland, so dass die stimmfreudigen Schwäne auch bei uns zu sehen sind.

Diese Aufnahmen stammen aus der nähe von Vörden, aber Sichtungen werden auch in anderen Teilen der Diepholzer Moorniederung getätigt.

Foto: Werner Brinkschröder

Der Name rührt von den trompetenden Lauten des Singschwans her, die sehr charakteristisch sind und ihn gut von dem etwas kleineren Zwergschwan unterscheiden. Er hat aber noch viele weitere Laute im Repertoire.

Langsam verbreiten sich die Brutgebiete Richtung Südwesten und erste Bruten in Ostdeutschland sind bereits nachgewiesen.

Text: Christian Vogel

Schwanzmeisen

Die Schwanzmeise ist bei uns das ganze Jahr anzutreffen, nichtsdestotrotz sieht man sie meist in kleinen Trupps im Winter in den Gärten und an Futterhäusern. Dann sind zusätzlich Überwinterungsgäste aus dem Nordosten in Deutschland zu sehen.

Der Name ist etwas irreführend, da sie nicht näher mit den anderen Meisen verwandt ist, sie gehört allerdings in dieselbe Großgruppierung, dort finden sich, neben den Meisen, z.B. auch Laubsänger, Schwalben und Lerchen.

Namensgebend ist der auffallend lange Schwanz, bei einer Gesamtlänge von 13 bis 15 cm entfallen 7 bis 9 cm auf den Schwanz. Damit kann sie gut auf kleinen Ästen balancieren und hangeln um an ihre Nahrung zu gelangen.

Fotos: Udo Effertz
Text: Christian Vogel

Weißwangengänse am Dümmer

Die Weißwangengans, oder auch Nonnengans, zählt, anders als Grau-, Bläss- und Saatgans, zu den Meeresgänsen und ist am häufigsten an der Küste anzutreffen. Aufgrund des schwarz/weißen Kontrastes fallen Nonnengänse leicht unter den grauen Gänsen auf.

Foto: Udo Effertz (Archivbild)

Als Überwinterungsgast in Deutschland können oft große Scharen von mehreren 1.000 Tieren dieser Vögel im Wattenmeer oder auch im Deichvorland beobachtet werden. In den letzten Jahren stoßen diese Gänse immer weiter in das Binnenland vor und so wird auch das Dümmer-Gebiet in den Wintermonaten verstärkt von diesen Gänsen angeflogen. Während ab Oktober mit dem Einflug der Bless- und Saatgänse bereits einzelne Weißwangengänse in der Dümmerniederung zu sehen sind, steigt seit einigen Jahren ab Januar der Bestand auf bis zu 330 Exemplare an. Eine ähnliche Entwicklung scheint sich jetzt wieder anzubahnen. Augenblicklich halten sich bereits über 100 Weißwangengänse im Gebiet auf und es ist eine stetige Zunahme zu verzeichnen. Vielleicht wird in diesem Winterhalbjahr der bisherige Höchstbestand sogar übertroffen.

Die Weißwangengänse benötigen gegenüber anderen Meeresgänsen mehr Süßwasser und fliegen dafür oft weite Strecken in das Binnenland. Ihre Salzdrüse ist nicht so leistungsfähig, wie beispielsweise die der Ringelgans (ebenfalls eine Meergans). Trotzdem sind Rastbestände im Binnenland noch ungewöhnlich, werden aber von Jahr zu Jahr mehr. Ob der Süßwasserbedarf ausschlaggebend für die Besiedelung des Binnenlandes ist, die zunehmenden Bestände oder eine ganz andere Ursache dafür verantwortlich ist, ist nicht geklärt.

Nachdem diese Art fast ausgestorben war und in den 1950er Jahren nur noch ein Bestand von etwa 15.000 Tieren weltweit gezählt wurde, konnte durch Unterschutzstellung der weltweite Bestand auf derzeit etwa 880.000 Tiere anwachsen. Die ursprünglich vorwiegend an der russischen Eismeerküste brütende Nonnen- oder auch Weißwangengans hat ihr Brutgebiet in den letzten Jahrzehnten auf den Ostseeraum, Grönland, Spitzbergen und inzwischen auch auf Deutschland, insbesondere Schleswig-Holstein, erweitert. Entsprechend der steigenden Bestandszahlen sind auch die Überwinterungsbestände dieser Gans in Norddeutschland erheblich angestiegen.

An der Küste sind die Weißwangengänse, aufgrund der starken Zunahmen, lokal auch für die Landwirtschaft problematisch. Als häufigste und am meisten verbreitete Art dort sind sie oft auf den, dem Deich angrenzenden Wiesen und Äcker bei der Nahrungsaufnahme zu finden.

Text: Werner Brinkschröder und Christian Vogel

Vogelbeobachtungen

Am 08.01.2018 am Vormittag flogen zwei Trupps ( 18 und 45 Ex.) Kraniche
über Hüde gen Süden. Östlich vom Dümmer war auch einiges unterwegs (wurde aber nicht gezählt).
Über Hörstel wurde am 07.01.2018 ein Trupp von ca. 30 Kranichen kreisend beobachtet.
Im Ochsenmoor wurden am 08.01.2017 ca. 500 Kiebitze , 8 Bachstelzen und einige Stare gezählt.
Bei den Gänsen werden es wohl zwischen 15000 und 20000 gewesen sein.

Die Beobachtungen machte Udo Effertz.

Ungewöhnliches Rastverhalten

Die milde Witterung in den Monaten November und  Dezember 2017 hatte auch im Großraum Dümmer und der Diepholzer Moorniederung Auswirkungen auf das Rastverhalten insbesondere der Kraniche, der Gänse und Kiebitze.

Während in den Vorjahren die meisten Kraniche Ende November ihren Zug in Richtung Frankreich und Spanien fortgesetzt hatten, so sind augenblicklich noch große Rastansammlungen in der Diepholzer Moorniederung und auch in den übrigen  Rastgebieten Niedersachsens zu beobachten. Im Oppenweher Moor und rund um das Geestmoor wurde Anfang Dezember der Rastbestand auf ca. 4.800  Kraniche geschätzt und im gesamten Land Niedersachsen ging man von einem Rastbestand von ca. 47.000 Individuen aus.

Der letzte bedeutende Kranichabzug in unserem Raum erfolgte am 13. Nov. 2017. Für die zweite Januarwoche ist ein Temperaturrückgang angekündigt worden. Vielleicht werden die Kraniche hierdurch veranlasst, ihre Reise gen Südwesten fortzusetzen.

Fotos: Werner Brinkschröder

Interessant war auch vor einigen Wochen der Durchzug/Zugstau der Kiebitze am Dümmer. Mehrere tausend Kiebitze standen  auf den Feuchtwiesen und suchten nach Nahrung. Es wäre wünschenswert, wenn die derzeitigen Flachwasserzonen alljährlich auch bis in das späte Frühjahr vorhanden wären.

Begünstigt wird das massierte Auftreten der genannten Arten auch durch die teils großflächigen Flachwasserbereiche auf den Wiesen und Feldern.
Erwähnenswert sind zusätzlich die Rastbestände der Gänse. Während in den unmittelbaren Dümmer-Randbereichen vorwiegend Blessgänse (ca. 25.000 Ex.) rasten, haben sich in der Diepholzer Moorniederung einige zehntausend Gänse (überwiegend Saatgänse) „häuslich eingerichtet“.

Text: Werner Brinkschröder