Es ist wieder soweit: die jungen Weißstörche in Hüde-Sandbrink sind fast bereit das Nest zu verlassen! Nach einer 33 bis 34 tägigen Brutdauer, beträgt die Nestlingszeit des Weißstorches 55 bis 60 Tage. Die jungen Störche werden nach weiteren 7 bis 20 Tagen selbstständig.
Storchennest in Hüde-Sandbrink (Foto: Ralf Effertz)
Heute am 29,. Juni ist Tag des Matsches. Auch in unseren Mooren lässt sich eine Menge davon finden.
das Ochsenmoor Foto: Meike
Moore sind dauernd vernässte Feuchtgebiete mit einer niedrigen Vegetation die aufgrund unvollständiger Zersetzung überwiegend saure, nährstoffarme Torfböden bilden. Ständiger Wasserüberschuss aus Niederschlägen oder durch austretendes Mineralbodenwasser hält den Boden sauerstoffarm und verhindert den vollständigen Abbau der pflanzlichen Reste, die stattdessen als Torf abgelagert werden.
Damit ein Moor entstehen kann, muss sich eine Schicht Wasser stauen, und die Produktion an Pflanzensubstanz muss deren Verluste durch Zersetzung übertreffen. Durch Torfbildung wachsen Hochmoore in die Höhe, daher der Begriff Hochmoor. Ein Hochmoor wächst durchschnittlich nur 1 mm pro Jahr.
Im Gegensatz dazu bilden sich Niedermoore in Senken, Flussniederungen, Mulden, an Hängen bei Quellaustritten. Sie wachsen meistens nur wenig in die Höhe, werden aber bis an die Mooroberfläche von mehr oder weniger nährstoffreichem Grund-, Quell- oder Sickerwasser durchsetzt. Ihre Vegetation ist im Vergleich zum Hochmoor artenreich und besteht hauptsächlich aus Schilfgräsern, Binsen, Sauergräsern und Moosen.
Naturnahe Moorökosysteme wurden in vielen europäischen Ländern durch Entwässerungsmaßnahmen und Torfabbau weitgehend zerstört und auf kleine Restflächen reduziert. Jedoch mindern intakte Moore die Folgen der globalen Erwärmung, da sie als Speicher für Treibhausgase fungieren, die bei ihrer Zerstörung freigesetzt werden.
Moore machen etwa drei Prozent der weltweiten Landfläche aus, speichern aber 30 Prozent des erdgebundenen Kohlenstoffs – doppelt so viel wie alle Wälder zusammen.
Die verschiedenen Moortypen stellen mit ihren extremen Lebensbedingungen hohe Ansprüche an die Anpassungsfähigkeit ihrer Bewohner. In den vergangenen Jahrtausenden hat sich daher eine einzigartige Gemeinschaft von Lebewesen innerhalb eines abgegrenzten Lebensraumes in und auf den Mooren entwickelt.
Die Lebewesen, die man im Moor antreffen kann haben sich perfekt an das nährstoffarme und saure Milieu ihrer Umwelt angepasst. Sie reagieren daher äußerst empfindlich auf eine Veränderung der äußeren Bedingungen. So führen die Düngung auf angrenzenden landwirtschaftlich genutzten Flächen und der nachträgliche Transport der Nährstoffe zu erheblichen Beeinträchtigungen dieses sensiblen Ökosystems.
Eine weitere wichtige Funktion nehmen die ausgedehnten Hochmoorflächen für viele Vögel als Rast- und Brutstätte ein. Kraniche finden hier genug Nahrung bevor sie in ihre Winter- und Sommerquartiere weiterziehen. Bodenbrüter wie der Goldregenpfeifer finden hier letzte ungestörte Nistmöglichkeiten in der sonst intensiv genutzten Landschaft.
Die Teichrohrsänger am Dümmer haben augenscheinlich lautstark auf sich aufmerksam gemacht und ließen sich bereitwillig fotografieren. Danke an Jürgen Anders für die Einsendung dieser Aufnahmen!
Wenn wir das Wort „Umwelt“ hören, denken wir automatisch an Naturschutz und Ökologie. Das ist aber nicht alles, wofür dieses Wort steht. Mit „Umwelt“ und „Umweltschutz“ ist immer die Umwelt des Menschen gemeint. Wir schützen die Umwelt, um den Menschen und seine Gesundheit zu schützen, zum Beispiel vor Luftverschmutzung, die zu Atemwegserkrankungen führt, vor Gewässerverschmutzung, die zu Übelkeit oder anderen Krankheiten führt, vor Lärmimmissionen und auch vor dem Klimawandel, der die Erde für den Menschen langfristig unbewohnbar machen könnte. Daher geht es bei „Umwelt“ und „Umweltschutz“ immer zuerst um den Menschen – und daher unter anderem um die Qualität von Wasser und Luft, was auch anderen Erdbewohnern zugute kommt.
Die Begriffe „Natur“ und „Naturschutz“ gehen weniger vom Menschen aus, viele Naturschützer kämpfen für einen Eigenwert der Natur, der auch ohne Nutzen für den Menschen wichtig ist. Zum Beispiel setzen sie sich dafür ein, dass Arten nicht ausgelöscht werden oder das Ökosysteme wie die Regenwälder des Amazonas oder des Kongo nicht vernichtet werden. Die einen sagen, weil Natur „Schöpfung“ ist, die anderen sagen, weil der Mensch als weltbeherrschendes Wesen eine Verantwortung für Arten und Ökosysteme hat, selbst wenn sie ihm nichts nutzen. Denn Natur hat einen Eigenwert.
Der Welttag der Umwelt soll eine Brücke zwischen Umwelt und Natur schlagen und zeigen, dass beide Positionen Hand in Hand gehen.
Die Westliche Keiljungfer (Gomphus pulchellus) ist ein nicht mehr so häufiger Gast in der Dümmerniederung und an der Hunte. Mit ihren blauen Augen und der gelben Färbung ist sie eine wunderschöne Vertreterin unserer genialen Flugkünstler. Sie lebt 2-3 Jahre als Larve im Wasser, eingegraben im Sediment und ernährt sich unter anderem von Zuckmückenlarven. Dann schlüpft sie ab Mitte Mai.
Es gibt bei uns ja nicht nur die gefiederten Vertreter der Wirbeltiere zu entdecken. Auch ein paar Säugetiere lassen sich gerne ablichten. Wie zum Beispiel diese beiden schicken Rehböcke.
Dieses wunderschöne Tierchen ist ein Ampfer-Grünwidderchen. Es ist ein häufiger, tagaktiver Schmetterling, dessen Raupen gerne am Wiesen-Sauerampfer fressen. Es überwintert und verpuppt sich im Frühjahr. Das Ampfer-Grünwidderchen wurde zum Schmetterling des Jahres 2023 gekürt.
Am vergangenen Sonntag zeigte der Blick ins Storchennest in Sandbrink drei Küken. Es gab also Verluste bei den ursprünglich fünf Eiern. Diese drei Küken scheinen aber wohlauf zu sein.
Drei Küken im Storchennest in Sandbrink (Foto: Ralf Effertz)
Obwohl Steinschmätzer eher steiniges Gelände als Lebensraum bevorzugen, kann man sie auch im Ochsenmoor beobachten. Auch wenn sie hier auf dem Durchzug wahrscheinlich nur kurz verweilen.
Männliche Steinschmätzer haben dunkelbraune Flügel und sind am Bauch weiß. Im Frühjahr verfärbt sich die Brust in einen rosabeige Ton. Am Rücken und Scheitel sind sie aschgrau gefärbt. Außerdem haben sie eine auffällige schwarze Augenmaske mit weißen Überaugstreif.
Das Weibchen ist braungrau und hat eine hell beige Unterseite sowie einen beigen Überaugstreif.
Auf dem Speiseplan der Steinschmätzer stehen überwiegend Insekten, Spinnen, Würmer uns Schnecken. Im Herbst greifen sie auch mal auf Beeren zurück.
Den Winter verbringen die Steinschmätzer in Afrika.