Die Feuersalamander nutzen die ersten warmen Tage und setzen ihre Larven bereits in die Gewässer. Leider haben diese stark und den heißen und trockenen Sommern der letzten Jahre gelitten, so dass teilweise der Wasserstand um einen Meter gesunken ist. Für die Feuersalamander bleibt nur zu hoffen, dass dies ein verregnetes Jahr wird, sonst werden die Gewässer bald gänzlich ausgetrocknet sein.
Feuersalamander im Stemweder Berg (Foto: Christian Vogel).
Im Steinfelder Moor war die Luft zu Beginn dieser Wocher von den Rufen der Kraniche und einiger Kolkraben erfüllt. Eine Gruppe von ca. 6-8 Kolkraben hatte sich in einem Baum niedergelassen, während zwei der Tiere mit Flugspielen beschäftigt waren. Die Balz der Kolkraben findet im Januar und Februar statt. Im Osten der Republik sind diese großen Vögel deutlich häufiger und oft auch mit weniger Scheu zu beobachten, als hier bei uns.
Leider waren die Fotobedingungen eher schlecht …
Flugspiel der KolkrabenSpielunterbrechungZwei Kolkraben und zwei KranicheEtwa 100 Kraniche ließen sich schließlich im nördlichsten Teil des Steinfelder Moores nieder.
Der Prachttaucher am Dümmer ist auch weiterhin gut zu beobachten. Er hält sich inzwischen schon deutlich über zwei Wochen hier auf. Und auf diesen Fotos ist auch sehr gut sein Gefieder zu erkennen (beim letzten Beitrag leider nicht).
Seit einiger Zeit sitzt diese Schwarzkopf-Ruderente vor dem Olgahafen auf dem Dümmer. Die amerikanische Ente wurde als Ziergeflügel nach England eingeführt, als Gefangenschaftsflüchtling trat sie anschließend ihren Besiedlungszug durch Europa an. In den 1950er bis zu den 1970er Jahren entflohen etwa 90 Tiere auf die sich die gesamte europäische Population zurückführen lässt.
Schwarzkopf-Ruderente auf dem Dümmer (Foto: Petra Hensel)
Dabei ist sie so erfolgreich, dass sie die europäische Weißkopf-Ruderente gefährdet, zwischen den beiden Arten gibt es eine starke Hybridisierung, zudem ist die amerikanische Vertreterin im Konkurrenzkampf um Nistplätze und Nahrung stärker und erfolgreicher.
Dies führte dazu, dass die Schwarzkopf-Ruderente 2016 auf die „Liste der unerwünschten Arten unionsweiter Bedeutung“ gesetzt wurde. Nach §40 Bundesnaturschutzgesetzt wird sie als invasive Art betrachtet, die heimische Arten gefährdet. Das führt zu einer Bekämpfung dieser Art und auch zur Entnahme einzelner Individuen in Deutschland, um eine Populationsetablierung und eine weitere Verbreitung zu verhindern.
Der Gänsesäger gehört zu den regelmäßigen Wintergästen am Dümmer. Der große Entenvogel ist mit einem langen, roten Hakenschnabel ausgestattet. Die scharfen Hornzähne darin, die dem Festhalten der Beute dienen, sind maßgeblich namensgebend. Da Gänsesäger ihre Beute ausschließlich auf Sicht jagen, ist ihr Lebensraum eng an klare Gewässer gebunden. Die Beute wird tauchend gejagt, zuvor wird der Kopf während des Schwimmens immer wieder ins Wasser gesteckt, um die Lage auszukundschaften.
Männlicher GänsesägerWeiblicher Gänsesäger im Vordergrund, Männchen hinten
Schon zum zweiten Mal innerhalb kurzer Zeit zeigt sich ein einzelener Prachttaucher am Dümmer. Diese Vögel haben ihre Brutgebiete in Skandinavien und Russland und verbringen den Winter an der Nord- oder Ostseeküste, ein Teil der Population zieht bis an das Mittelmeer. Überwinterer im Binnenland sind eher selten, zudem verbringen sie die kalte Jahreszeit eigentlich gerne in Gruppen.
Der Prachttaucher am Dümmer, die beiden weißen Flecken, links und rechts, machen ihn unverkennbar (Foto: Werner Brinkschröder).
Und auch dieses Jahr haben wir wieder Besuch von diesen schwarz-weißen Gänsen von der Küste. Auch wenn die großen Rastbestände der Nonnengans, auch Weißwangengans genannt, an den Küsten anzutreffen sind, finden sich immer mehr kleinere Trupps auch im Binnenland zur Überwinterung ein.
Diese Nonnengänse wurden auf dem Naturerlebnispfad im Ochsenmoor aufgenommen (Foto: Christian Vogel).
Kurz vor Weihnachten noch einmal eine erfreuliche Nachricht aus der Dümmerregion. Da ist doch tatsächlich ein Biber in die Kamerafalle getappt. Das Foto entstand Anfang Dezember an der Lohne, keine 5 km vom Dümmer entfernt.
Der Biber, sehr gut ist sein charakteristischer, platter Schwanz, auch Kelle genannt, zu sehen.
Da bereits im vergangenen Jahr Berichte von Biber aus dem Landkreis Vechta kamen, haben wir den Biber über kurz oder lang auch am Dümmer erwartet. Ob es nun ein Durchzügler ist oder er es sich hier bereits gemütlich gemacht hat, können wir noch nicht sagen.
Allerdings gehen wir aktuell von einer natürlichen Besiedlung aus, da die Ausbreitung des Bibers in Deutschland stark zugenommen hat und vieles darauf hindeutete, dass der Biber auch zu uns kommt.
Das Meister Bockert, wie sein Fabelname lautet, auch Probleme machen kann, ist uns durchaus bewusst, da sich aber bei den illegal ausgesetzten Tieren 2009 keine nennenswerten Probleme ergaben, rechnen wir auch bei einer natürlichen Besiedlung zunächst nicht damit.
Von den 2009 illegal ausgesetzten Tiere sind übrigens keine mehr da. Wir gehen davon aus das der letzte Biber 2017 eines natürlichen Todes gestorben ist. Somit ist eine genetische Verfälschung der einwandernden Population ausgeschlossen.
Die Nilgans ist inzwischen in Deutschland seit einigen Jahren stark verbreitet. Ihre ursprüngliche Heimat ist, wie der Name verrät Afrika. Und gerade bei dem momentanen Schietwetter sicherlich der bessere Aufenthaltsort.
Etwa 60 Nilgänse auf Äckern nordwestlich von Hunteburg (Fotos: Christian Vogel).
Dabei muss aber auch gesagt werden, dass die hiesigen Nilgänse ihre ursprüngliche Heimat nie gesehen haben. Bereits im 18. Jahrhundert wurden die Tiere als Ziergeflügel nach Europa eingeführt und schon bald gab es auch die ersten Gefangenschaftsflüchtlinge.
Die Population blieb lange Zeit sehr gering, bis es in den 1970er Jahre eine regelrechte expolsive Zunahme der wildlebenden Tiere in Europa gab. In den 1980er Jahren wurde das erste Brutpaar in Deutschland am Niederrhein bestätigt, seit 2015 ist sie in allen Bundesländern als Brutvogel nachgewiesen und der Bestand steigt.
Aufgrund ihrer Eigenheiten und dem agressiven Auftreten gegenüber anderen (Enten-)vögeln, bishin zur Tötung deren Küken hat die Nilgans es auf die Liste invasiver gebietsfremder Arten von unionsweiter Bedeutung geschafft und ist somit in der gesamten EU ein unerwünschter Gast.