Rebhuhnkette

Wir wurden ja erfreulicherweise als Projektgebiet im Verbundvorhaben „Rebhuhn retten – Vielfalt fördern“ ausgewählt.
Momentan sind wir unter anderem damit beschäftigt, Rebhuhnketten zu suchen, um die momentane Verbreitung und auch den Bruterfolg zu ermitteln. Dabei hilft einerseits die Wärmebildtechnik, da man damit die Rebhühner nachts auf offenen Flächen finden kann, andererseits muss man aber zur Ermittlung der Anzahlen von Jung- und Altvögeln die Bereiche tagsüber noch einmal aufsuchen, um mit Fernglas oder Spektiv anhand des Gefieders die Unterscheidung in jung und alt vornehmen zu können. Das gibt die Wärmebildtechnik nämlich nicht her.
Dennoch sind die nächtlichen Sichtungen der Rebhuhnketten immer ein erfreuliches Ereignis.

Außerdem freuen wir uns über alle Sichtungsmeldungen von Rebhühnern aus dem Bereich Diepholz, Samtgemeinde Lemförde und Stemwede, um diese in unserem Projekt berücksichtigen zu können.

Video: Marcel Holy

Schlingnatter-Nachweis

Bisher haben sich die Schlingnattern (Coronella austriaca) bei der diesjährigen Erfassung im Goldenstedter Moor rar gemacht. Maximal ein Rascheln und schnell im Gras verschwindende Schwanzspitzen ließen sich beobachten. Nun hat sich doch einmal ein Exemplar ganz freimütig aus dem Versteck gewagt. Es handelt sich um ein Jungtier von nur circa 15 cm Länge – das Video täuscht eventuell eine weitaus bedeutendere Größe vor 😉
Mit diesem Fund werden gleich zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen:
Vorkommensnachweis ✔
Reproduktionsnachweis ✔

Video: Caroline Poitzsch

Zu lange Regenphase

Aufgrund der langen Regenphase in den vergangenen Wochen, ist der Grundwasserstand im Ochsenmoor wieder stark angestiegen. Durch das viele Wasser ist die diesjährige Heuernte bislang fraglich, da die Flächen kaum befahrbar sind. Die Heuernte im Ochsenmoor ist elementar für einen guten Pflegezustand und damit für die Eignung des Gebiets für Wiesenvögel im kommenden Frühjahr. Daher wird auf ein paar trockene und warme Tage gehofft, damit die Flächen ausreichend abtrocknen können, um die Heuernte durchzuführen.

(Fotos: Marcel Holy)

Aufruf zur Meldung beringter Kampfläufer und Bekassinen am Dümmer!

Liebe Vogelbeobachter*innen, eure Mithilfe ist gefragt! Der NLWKN hat einen Aufruf zur Meldung beobachteter beringter Kampfläufer und Bekassinen gestartet:

Seit diesem Frühjahr werden Kampfläufer und Bekassinen am Dümmer mit Farbringen versehen. Diese Beringungen finden unter dem Besenderungsprojekt des LIFE IP GrassBirdHabitats statt. Die Kampfläufer bekomme vier Farbringe, je zwei pro Seite an der Tibia (über dem „Knie“). Einer dieser vier Farbringe ist ein gelber codierter Farbring, der unser Projekt kennzeichnet. Die Bekassinen haben auf der einen Seite einen weißen Farbring mit einer Kombination aus einer Zahl und einem Buchstaben am Tarsus (unter dem „Knie“) und auf der anderen Seite einen Metall- und einen uncodierten Farbring bekommen. Sollten noch Bilder von solch beringten Vögeln in der Kamera oder Notizen im Beobachtungsheft schlummern, würden wir uns über eine Meldung dieser Vögel freuen. Beobachtungen können an Christopher.Marlow@nlwkn.niedersachsen.de geschickt werden.

Beringter Kampfläufer (Foto: NLWKN)

Kleinfischmonitoring

Jedes Jahr werden die Zusammensetzung und Entwicklung des Fischbestandes im Dümmer untersucht, um die Nahrungsverfügbarkeit für die Trauerseeschwalbe und andere fischfressende Vögel zu bewerten. Als Nahrungsgrundlage ist das Vorhandensein von Kleinfisch wichtig. Anfang Juli wurden deshalb Untersuchungen mit Kleinfischreusen in den umliegenden Gewässern und mit Multimaschennetzen im Dümmer durchgeführt. Durch die verschieden großen Maschen des Netzes werden das Größen- bzw. Altersklassenspektrum der Tiere abgebildet.

Flügelreuse mit Luft zum Atmen z.B. für Käfer (Foto: Marcel Holy)

Ende Juli wird zur Vervollständigung des Bildes noch eine Elektrobefischung an verschiedenen Strukturen im See durchgeführt. Die bisherigen Untersuchungen im See zeigten einen relativ geringen Bestand an Alanden, wie auch schon im letzten Jahr. In den Vorjahren war die Anzahl an Alanden in den Multimaschennetzen immer relativ hoch. Dafür sind in diesem Jahr erfreulich viele Barsche, Zander und Kaulbarsche ins Netz gegangen. In den Gewässern außerhalb des Dümmers scheint ausreichend viel Kleinfisch unterschiedlicher Arten vorhanden zu sein. Es wurden Moderlieschen und Stichlinge gefangen, die heimisch sind und als Nahrung für die Trauerseeschwalbe gut geeignet.

Moderlieschen
Drei- und Neunstachliger Stichling
Schlammpeitzger

Zusätzlich gingen Blaubandbärblinge in die Kleinfischreusen. Dabei handelt es sich um eine aus Asien stammende Art, die hier eigentlich nicht hergehört. Von der Größe her sind diese Fische aber zumindest als Nahrung für die Trauerseeschwalbe geeignet.

Blaubandbärbling (Foto: Marcel Holy)

Alle Fotos: Marcel Holy

Kampfläufer-Brutnachweise

Hier war es ja eine Zeit lang etwas ruhig, aber in den nächsten Tagen kommen wieder interessante Beiträge..!
Im Frühjahr ist für uns natürlich die Hauptsaison mit viel Freilandarbeit – da mussten die Onlineaktivitäten etwas zurückgestellt werden.

In diesem Jahr haben wir den NLWKN und sein LIFE-Projekt „GrassBirdHabitats“ auf verschiedene Weise unterstützt. Im Rahmen des LIFE-Projekts wird u.a. in Kooperation mit dem Max-Planck -Institut für biologische Intelligenz (früher MPI für Ornithologie) eine Untersuchung am Kampfläufer durchgeführt, die Zugrouten und Brutplätze aufzeigen soll. Dazu wurden am Dümmer fast 30 Kampfläufer gefangen und besendert. Wer die Feuchtwiesen am Dümmer in diesem Frühjahr beobachtet hat, weiß aber, dass noch viel mehr Kampfläufer hier waren bzw. teilweise auch immer noch im Gebiet sind.

Am vergangenen Freitag waren wir gemeinsam mit dem NLWKN und dem GrassBirdHabitats-Partner Bio-Consult im Gelände unterwegs, um Uferschnepfenküken zu beringen und zu besendern. Dabei fiel ein unbesendertes Kampfläuferweibchen durch typisches Verleitverhalten auf, das schnell klarmachte, dass es Küken führte. Damit war ein Brutnachweis erbracht, womit an diesem Morgen keiner gerechnet hatte… Durch den Einsatz unserer Wärmebilddrohne war es zusätzlich sogar möglich, alle vier Küken zu finden und zu beringen. Ein Küken wurde zuätzlich besendert und zeigt seitdem den Aufenthaltsort der „Familie“ (beim Kampfläufer beteiligt sich das Männchen im Gegensatz zu den anderen Limikolenarten nicht am „Familienleben“).

Im Zuge der Beobachtung des verleitenden Weibchens und des Fangs der Küken gelangen sogar noch zwei weitere Brutnachweise durch Beobachtung zweier weiterer, ebenfalls verleitender Weibchen in der unmittelbaren Nähe des ersten Nachweises.

Drei Kampfläufer-Brutnachweise sind heute leider etwas ganz Besonderes geworden; in der aktuellen roten Liste der Brutvögel Niedersachsens wird als Bestand für das Bezugsjahr 2020 eine Brut in ganz Niedersachsen angegeben. Durch das heimliche Verhalten ist zwar anzunehmen, dass es tatsächlich wahrscheinlich mehr Bruten im Land gibt – drei Nachweise in einem Gebiet an einem Tag sind aber dennoch ein toller Beweis für die gute Entwicklung der Feuchtwiesen hier am Dümmer!

In den nächsten Tagen gibt es noch eine weitere Infos zum Kampfläufer…

Kampfläuferküken im Ochsenmoor (Foto: Marcel Holy)