Stars in der Manege

Vielen Dank an Dr. H.J. Winkhardt für diesen Beitrag:

Zwei Rothalsgänse (Branta ruficollis) verbringen seit Wochen ihre Zeit zusammen mit zahlreichen Bläss- und Weißwangengänsen im Ochsenmoor und sind dort eine weitere Attraktion für Vogelbeobachter und -fotografen. Wahrscheinlich sind diese wunderschönen, relativ kleinen Gänse Nachfahren von ehemaligen Gefangenschaftsflüchtlingen, die sich selbst ausgewildert haben. Bei den beiden handelt es sich um einen Altvogel (hier im Bild) und einen Jungvogel vom letzten Jahr. Rothalsgänse leben in den Tundren Sibiriens und überwintern hauptsächlich in Zentralasien, einige Populationen aber auch in Südost-Europa. Insofern könnten die beiden Gäste im Ochsenmoor theoretisch auch wildlebende Zugvögel sein.

Der Tag des Schweins

Heute dreht sich alles ums Schwein!

Der „Tag des Schweins“ ist am ersten März datiert, heute möchte ich nachträglich etwas über diese Tiere erzählen. Zusätzlich möchte ich mich bereits im Voraus bei Familie Kortenbruck bedanken, welche mir viel zeigen und erklären konnten.

Das Schwein wie wir es kennen ist ein wichtiges Nutztier, welches in vielen Kulturen eine bedeutende Rolle spielt. Vor allem wird es jedoch für die Fleischproduktion gehalten und dadurch in seiner Anpassungsfähigkeit und Intelligenz oft unterschätzt.

Die uns allen bekannten Hausschweine stammen vom Wildschwein ab und wurden vor etwa 9000 Jahren domestiziert. In Deutschland gibt es ca. 20 Millionen Schweine. Bei einer guten Fütterung erreichen die Tiere nach vier bis sieben Monaten, ein Schlachtgewicht von 100 bis 110 kg.

Um ein bisschen mehr über die schlauen Tiere zu erfahren und wie ein Zucht- und Mastbetrieb aussehen kann, hat sich der Hof Kortenbruck in Brockum dazu bereit erklärt, mir ihre Schweine vorzustellen.

Seit 1981 ist der Hof im Familienbesitz und wird von Jan-Philipp Kortenbruck und Ulrich Kortenbruck geführt.

Bei den Sauen handelt es sich um die Rasse BHZP Viktoria, welche Charakterstärke und Mütterlichkeit aufweist. Gekreuzt wurden sie mit Iberico beziehungsweise Duroc Ebern.

Duroc-Schweine stammen aus dem Nordosten der USA und kamen vermutlich Mitte des 19. Jahrhunderts in die Vereinigten Staaten. Die Schweine sind mit ihrer hellrot bis rotbraunen Färbung ziemlich auffällig. Zudem haben sie kleine Schlappohren und manchmal kleine schwarze Pigmentflecken.

Duroc- Schweine sind stressresistent, gutmütig und weisen eine gesunde Konstitution aus.

Jedes in Brockum geborene Ferkel bleibt bis zur Schlachtung vor Ort. Nach der Geburt verbringen die Ferkel einige Tage bei ihrer Mutter, wo sie schrittweise an feste Nahrung gewöhnt werden. Sobald sie ein Gewicht von etwa 30 Kilogramm erreichen, ziehen sie in den Maststall, der seit 1998 etwa einen Kilometer vom Hof Kortenbruck entfernt liegt. Inzwischen wurde direkt neben dem damals zuerst gebauten Stall ein zweiter errichtet.

Im neuen Stall erhalten die frisch angekommenen Ferkel zunächst zwei Stufen von Ferkelfutter, bevor sie auf die regulären landwirtschaftlichen Produkte wie Getreide, Mais und Sojaschrot umgestellt werden. Auf dem Hof leben insgesamt etwa 220 Sauen, und es stehen rund 1.200 Aufzuchtplätze für Ferkel zur Verfügung.

In jedem Stall gibt es schwingende Futterkörbe und regelmäßige Strohduschen, die den Schweinen Beschäftigung bieten. Diese Tiere sind sehr intelligent und verfügen über eine hohe Problemlösungsfähigkeit, ein ausgeprägtes soziales Bewusstsein und eine bemerkenswerte Lernfähigkeit. Schweine zeigen zudem unterschiedliche Charaktere: Einige sind aufgeschlossen, während andere eher zurückhaltend sind; es gibt sowohl Schlaumeier als auch Desinteressierte. Außerdem können sie Mitgefühl empfinden. Ihre Kommunikation erfolgt durch verschiedene Laute und ihren Rüssel, mit dem sie sich nicht nur am Geruch erkennen, sondern auch ertasten oder gegenseitig massieren.

Schlussendlich lässt sich sagen dass der Tag des Schweins, am ersten März, eine wunderbare Gelegenheit bietet, die Bedeutung der faszinierenden Tiere in der Landwirtschaft und in unseren Kulturen zu würdigen.

Der Tag des Regenwurms

Ein kleines Wesen, welches unter der Erde lebt und heimlich das Leben auf unserem Planeten beeinflusst. Ein Meister im Kompostieren, der Bodenbearbeitung und ein unverzichtbarer Teil unseres Ökosystems.

Um wen könnte es sich handeln?

Natürlich um den Regenwurm!

Heute am Tag des Regenwurms, tauchen wir ein kleines bisschen in seine unscheinbare Welt ein.

In Deutschland gibt es über 40 verschiedene Arten von Regenwürmern, während weltweit sogar mehr als 3.000 Arten bekannt sind. Besonders bekannt sind der Tauwurm (Gemeiner Regenwurm (Lumbricus terrestris)) und der Kompostwurm (Eisenia fetida). Der häufigste Vertreter unter ihnen ist jedoch der Tauwurm, der mit einer Länge von 12 bis 30 Zentimetern unter Wiesen, Gärten und Obstplantagen lebt. Sein charakteristisches Aussehen zeichnet sich durch ein rötliches Vorderende und ein blasseres Hinterteil aus. Die Gänge dieses Wurms können bis zu drei Meter tief in den Boden reichen.

Der Kompostwurm hingegen ist mit einer Länge von 4 bis 14 Zentimetern etwas kleiner. Er präsentiert sich in einem leuchtenden Rot, das von gelblichen Ringen um seinen Körper akzentuiert wird. Dieser Wurm findet sich fast ausschließlich in Komposthaufen, da er Erde benötigt, die reich an organischem Material ist – ein wahres Festmahl für ihn!

Er gräbt, kompostiert und düngt fast jeden Garten. Im Zersetzungsprozess sorgt er dafür, dass wichtige Nährstoffe aus abgestorbenen Pflanzen wieder in den Boden gelangen. Und somit sorgt er nicht nur für einen schönen Garten, sondern auch für einen produktiven Ackerboden.

Zusätzlich gelten seine kleinen unterirdischen Gänge als hervorragender Wasserablauf und Wurzeln können sich besser entfalten.

Für Tiere wie die Amsel, den Dachs oder den Igel ist der kleine Wurm ein Grundnahrungsmittel. Er ist leicht zu fangen und reich an lebensnotwendigen Stoffen.

Doch unsere kleinen Helden sind bedroht! Mehr als 50% der in Deutschland vorkommenden Arten stehen mittlerweile auf der Roten Liste. Gründe dafür sind beispielweiseLandnutzungsänderungen, also intensive Landwirtschaft oder Urbanisierung. Zusätzlich stellen Bodenverdichtungdurch schwere Maschinen und der Einsatz von Pestiziden, die die Gesundheit der Regenwürmer beeinträchtigen, ebenfalls bedeutende Bedrohungen dar.

Um die kleinen Nützlinge zu unterstützen reicht es schon, einige Pflanzenreste einfach liegen zu lassen. Zusätzlich kann man auch Beete mit Stroh, Grasschnitt oder Holzschnitzeln mulchen. Auf diese Weise kann jeder dem Regenwurm ein vielfältiges Nahrungsangebot bereitstellen, während er gleichzeitig die Qualität des Gartens verbessert.

Der Tag des Regenwurms bietet eine wertvolle Gelegenheit, die entscheidende Rolle dieser oft übersehenen Organismen in unserem Ökosystem zu würdigen. Regenwürmer sind nicht nur unverzichtbare Bodenbearbeiter, sondern tragen auch maßgeblich zur Verbesserung der Bodenqualität und zur Förderung der Pflanzenvielfalt bei. Indem wir ihr Habitat schützen und ihre Lebensbedingungen optimieren, leisten wir einen wichtigen Beitrag zu einer nachhaltigen Umwelt. Lassen Sie uns an diesem Tag das Bewusstsein für die Bedeutung der Regenwürmer schärfen und ihren unermüdlichen Einsatz für unsere Natur anerkennen.

Seeungeheuer im Dümmer

Unser Fischer ist für die Entnahme großer Fische im Sinne der Dümmersanierung zuständig. Diese Woche sind ihm drei ganz besonders große Brocken ins Netz gegangen. Man könnte sie schon fast als Seeungeheuer bezeichnen:

Ein Wels von über 2 Meter Länge und 39 kg Gewicht.
Ein Marmorkarpfen mit einem Gewicht von 34 kg.
Ein Albino-Marmorkarpfen mit 38 kg.

Marmorkarpfen stammen aus Asien und wurden in den 1960er Jahren in Europa eingeführt.

Zum Hintergrund: Die Massen an vor allem großen Karpfen und Brassen im Dümmer schädigen bei ihrer wühlenden Nahrungssuche und durch ihr Laichverhalten Unterwasser- und Schwimmblattvegetation. Darunter leidet die Wasserqualität, denn die Pflanzen sind wichtige Gegenspieler der Blaualgen. Außerdem gehen auf diese Weise Einstände für kleine Fische verloren, sodass diese leicht erbeutet werden können und die Entwicklung einer natürlichen Zusammensetzung des Fischbestandes verhindert wird. Deshalb ist die Reduktion des Bestandes großer Karpfen und Brassen Teil der Dümmersanierung. Die gebietsfremden Marmorkarpfen widerum vertilgen große Mengen an Plankton, also die Nahrung vieler kleinerer Arten.

Aufruf zur Mitarbeit im Klimaschutz

Die Samtgemeinde „Altes Amt Lemförde“ erstellt derzeit ein integriertes Klimaschutzkonzept und lädt alle Bürger herzlich zur Öffentlichkeitsveranstaltung am 28.01.2025 um 18:30 Uhr im Rittersaal in Lemförde ein. Hier sollen möglichst viele Ideen, Vorschläge und Wünsche zusammengetragen werden.

Zusätzlich können Ideen für den Klimaschutz auch in der „Ideenkarte“ digital eingetragen werden: http://ideenkarte.de/lemfoerde

Im Anschluss an den Beteiligungsprozess werden die Beiträge ausgewertet und dann in das Klimaschutzkonzept integriert.

Nutzen Sie daher Ihre Chance, Klimaschutz in der Samtgemeinde „Altes Amt Lemförde“ mitzugestalten.

Bei Fragen oder Anregungen wenden Sie sich gerne an Sarah Hoffmann (05443-209/68, sarah.hoffmann@lemfoerde.de)

Die Samtgemeinde Lemförde freut sich auf Ihre Ideen und bedankt sich herzlich für Ihre aktive Mitwirkung.

Schwarzkehlchen

Ein paar Schwarzkehlchen im Ochsenmoor haben sich wohl gedacht: Wozu in den Süden fliegen? Ein bisschen Raureif ist doch auch ganz nett!

Normalerweise überwintern Schwarzkehlchen in Süd- und Westeuropa. Sie haben damit eine wesentlich kürzere Strecke zurückzulegen als Braunkehlchen, die im tropischen Afrika überwintern und deren Brutgebiete sich weit in den Norden erstrecken.

Marie Elena Vergara hat am Wochenende 2 Schwarzkehlchen-Pärchen im Ochsenmoor entdeckt. Danke für die Bilder!

Bergfinkenschwärme

Von Bernhard Hülsmann und Werner Brinkschröder erreichte uns folgende Nachricht:

Von verschiedenen Ornis erreichen uns seit Tagen Beobachtungen über enorme Finkenansammlungen. 2.000 und mehr Exemplare in einem Schwarm sind normal. Überwiegend handelt es sich bei diesen Vögeln um Bergfinken. 
Wir sind an weiteren Beobachtungsmitteilungen sehr interessiert. 

Vielen Dank im Voraus. Das beigefügte Foto wurde uns von Detlev Kampf zur Verfügung gestellt. Detlev, vielen Dank für Dein Entgegenkommen. 

Meldungen gerne an: bernhard.huelsmann(at)osnanet.de, brinkschroeder.werner(at)web.de

Bergfink (Foto: Detlev Kampf)

Mehrjährige Wildpflanzen als Alternative zu Mais

Infoveranstaltung für mehr Vielfalt in der Agrarlandschaft

Neben Tierfutter wird mittlerweile ein großer Teil des Maises, der in unserer Region angebaut wird, zur Erzeugung von Biogas genutzt. Da Biogasanlagen im Gegensatz zu Photovoltaik und Windkraftanlagen kontinuierlich Strom und zum Teil auch nutzbare Wärme liefern, sind sie eine sinnvolle Ergänzung im Mix der erneuerbaren Energien. Ein hoher Maisanteil in der Landschaft ist jedoch für die Artenvielfalt nicht besonders förderlich, wenngleich Mais auch durchaus positive Eigenschaften hat. So bietet er lange Deckung, ist für größere Tiere durch die weiten Abstände zwischen den Pflanzen deutlich besser nutzbar als sehr eng stehende Getreidebestände und bietet mit seinen Ernteresten eine beliebte Nahrung für Kraniche, Gänse und andere Wildtiere.

Seit einigen Jahren gibt es nun Mischungen aus Wildpflanzen, aus denen sich ebenfalls Biogas erzeugen lässt, die jedoch gegenüber Mais einige Vorteile besitzen. So sorgen die Wildstauden, aus denen die Mischungen größtenteils bestehen, durch ihr langes Wachstum trotz hoher erlaubter Düngermengen dafür, dass kaum Nährstoffe in das Grundwasser ausgetragen werden. Da die Mischungen nach der Einsaat fünf und mehr Jahre ohne Bodenbearbeitung genutzt werden können, verbessert sich die Bodenstruktur deutlich. Staunässe wird reduziert und gleichzeitig die Bodenfeuchte im Sommer länger gehalten, die Humusbilanz ist positiv und Erosion wird verhindert. Die enthaltenen Blütenpflanzen sind attraktiv für Insekten und werten das Landschaftsbild auf und durch die fehlende Bodenbearbeitung sind die Flächen stets begrünt und bieten Nahrung und Deckung für zahlreiche Wildtiere.

Um den gegenüber Mais in normalen Jahren geringeren Gasertrag auszugleichen, gibt es Fördergelder, die die Mischungen auch wirtschaftlich konkurrenzfähig machen. In sehr trockenen oder nassen Jahren können die Mischungen sogar höhere Gaserträge liefern als Mais. Gerade für schwierige Standorte sind die Wildpflanzen somit eine attraktive Anbauvariante. 

Um die Nutzung dieser Wildpflanzenmischungen in der Dümmerregion zu fördern, bieten die Natur- und Umweltschutzvereinigung Dümmer e.V. (NUVD) und die Stiftung Westfälische Kulturlandschaft als Kooperationspartner im Schutzprojekt „Rebhuhn retten – Vielfalt fördern!“ eine Infoveranstaltung an. Diese richtet sich an Betreiber von Biogasanlagen, Landwirtinnen und Landwirte, Flächeneigentümerinnen und -eigentümer, die ihre Flächen landwirtschaftlich verpachten, Jägerinnen und Jäger und alle Naturinteressierten. Richard Schulte aus Delbrück und Ulrich Steinkamp aus Melle werden ihre Erfahrungen und Wirtschaftlichkeitsdaten aus mehrjähriger Anbaupraxis präsentieren.
Die Veranstaltung findet am 30. Januar 2025 ab 19 Uhr im Bürgerhaus Dielingen, Koppelweg 3, 32351 Stemwede-Dielingen, statt. Die Teilnahme ist kostenlos und es gibt freie Getränke.